Guardians of the Galaxy – Ein Review von mertyr

 

GOTG_Hauptplakat

Titel: Guardians of the Galaxy (121 min.)

Regie: James Gunn

Genre: Action, Comic

Cast: Chriss Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Lee Peace, Karen Gillian, Vin Diesel, Bradley Cooper

Story:

Peter Quill (Chris Pratt), der als Kind in den Achtzigerjahren von der Erde entführt wurde, hält sich für den größten Outlaw der Galaxie und nennt sich hochtrabend Star-Lord. Doch nachdem er eine geheimnisvolle Kugel gestohlen hat, steckt er plötzlich so richtig im Schlamassel, wird er das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Ronan the Accuser (Lee Pace) hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts Gutes damit im Sinn – die Ziele des mächtigen Bösewichts bedrohen die Sicherheit des Universums! Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen zu entgehen, ist Quill gezwungen, einen nicht gerade einfach einzuhaltenden Waffenstillstand mit einem Quartett von ungleichen Außenseitern einzugehen. Dazu gehören der waffenliebende Waschbär Rocket (gesprochen von Bradley Cooper), der Baummensch Groot (Stimme: Vin Diesel), die tödliche und rätselhafte Gamora (Zoe Saldana) und der rachsüchtige Drax the Destroyer (Dave Bautista). Als Peter dann die wahre, gefährliche Macht der Kugel kennenlernt, muss er sein Bestes geben, um die zusammengewürfelten Rivalen für einen letzten, verzweifelten Widerstand zu vereinen. Er muss eine Helden-Truppe aus ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel.

 

Für Leute, die wissen wollen, was meine beiden Kollegen von dem Film halten, oder lieber hören als lesen wollen gibt es hier noch einen Podcast zum Film

 

Review

Das Marvel Cinematic Universe ist für mich das, was für andere “Star Wars” oder “Herr der Ringe” ist. Seit der Post Credit Szene aus dem ersten “Iron Man” Film bin ich Fan und fieberte jedem neuen Film und jeder neuen Ankündigung entgegen. Spätestens seit der Ankündigung, dass Joss Whedon, dank “Buffy”, “Angel” und “Firefly” einer meiner Lieblingsregiesseure, bei dem Mamutprojekt “Avengers” Regie übernehmen soll, gab es für mich kein Halten mehr. Zum Glück wurde “Avengers” dann auch zu einem sehr guten Film und wurde auch verdient zum dritt-erfolgreichsten Film aller Zeiten. Marvel zählte spätestens dann zu einem der Giganten in der Filmbranche.

Nun befinden wir uns in der Post-“Avengers” Zeit; von Marvel selbst als Phase 2 bezeichnet. Und mit Fortsetzungen zu “Iron Man”, “Thor” und “Captain America” ist Marvel die Sache bis jetzt eher sicher angegangen. Aber den großen Hammer hat sich Marvel für den Schluss aufgehoben. Bevor nächstes Jahr “Avengers 2″ in die Kinos kommt, serviert uns Marvel diesen Sommer ihren wahrscheinlich riskantesten Blockbuster “Guardians of the Galaxy”. Nun lässt sich streiten, ob das ganze Marvel Cinematic Universe nicht ein riskanteres Unterfangen war als dieser Film. (Wir erinnern uns: Als Marvel beschloss selbst Filme zu produzieren hatten sie die Rechte an den meisten ihrer großen Figuren bereits an andere Filmstudios verkauft und mussten sich so mit relativ “unbekannten” Figuren aus ihrer Heldenriege arbeiten). Aber auch dieser Film barg sehr viele Gefahren in sich. Würden die Zuschauer einen Film akzeptieren, der nicht nur von einem bisher unbekannten Superhelden handelt, sondern gleich von einer ganzen Gruppe? Noch dazu im galaktischen Universum von Marvel, einem Setting, das schon bei den Comicverkaufszahlen den Abenteuern der “Erdsuperhelden” hinterherhinkt? Aber Marvel stand zu 100% hinter ihrem Quellenmaterial und wie die Einspielergebnisse aus den USA zeigen (wo der Film einen Monat früher als hier startete) wohl zurecht.

“Guardians of the Galaxy” ist ein typischer Sommerblockbuster, da braucht man sich gar nichts vor zu machen. Es gibt viel Action, coole Sprüche, Humor und eine Prise Romantik. Das Rad erfindet der Film hierbei nicht neu. Muss er aber auch nicht, denn die 2 Stunden die hier präsentiert werden bieten Unterhaltung von Anfang bis Ende. Die Hauptunterhaltung besteht natürlich aus der Interaktion der zusammengewürfelten Gruppe an Superhelden. Leider bleiben diese aber Recht eindimensional. Hier merkt man, dass 2 Stunden nicht wirklich genug Zeit ist, um mehrschichtige Helden und Bösewichte aufzubauen. Nicht umsonst hat “Avengers” damals die Vorgeschichte der einzelnen Helden auf die jeweiligen Filme davor ausgelagert. Jeder der 5 Guardians bekommt einen simplen Motivationsgrund für sein Handeln und viel mehr Hintergrund gibt es nicht. Einizg Starlords Hintergrundgeschichte wird etwas näher beleuchtet, aber auch hier wirft der Film mehr Fragen auf, als er beantwortet. Die Bösewichte hat die Laufzeitbegrenzung sogar noch schwerer getroffen. Ronan the Accuser bleibt relativ farblos. Seine Kree Abstamung wird überhaupt nicht aufgegriffen; wahrscheinlich hebt sie Marvel die Einführung der Kree als Rasse für einen späteren Film auf. Zwar wird im späteren Verlauf des Films die Verbindung zwischen Gamora und Nebula aufgegriffen, leider bleibt auch diese aber eher uninteressant und wird nicht wirklich vertieft. Thanos bleibt eher im Hintergrund und wird wahrscheinlich weiterhin für einen späteren Film aufgespart. Immerhin bekommt er diesmal eine Sprechrolle. Auch die Infinity Steine spielen hier wieder eine wichtige Rolle und deuten darauf hin, wo man nach “Avengers 2″ wohl storytechnisch hin will.

Dass Marvel gute Actionszenen produzieren kann, sollte mittlerweile jedem bewusst sein. Auch in Guardians fühlen sich die Actionszenen, Gott sei dank, sehr natürlich an. Man hat nie das Gefühl , dass da jetzt nur eine Actionszene kommt, weil man Angst hatte, dass die Zuschauer sonst einschlafen, wie es bei den “Transformer” Filmen oder anderen Sommer Blockbustern öfter mal der Fall ist.Das galaktische Setting tut dem Film dabei tatsächlich sehr gut. Während die anderen “Phase 2″ Filme etwas Probleme hatten “Avengers” Actionmäßig noch zu übertreffen, erlaubt das Setting hier eine genügende Distanzierung um nicht ständig dem Vergleich mit “Avengers” zu erliegen. Viel Humor entsteht auch aus dem brechen mit Klischees. Oder besser, mit einem brechen von, für Actionfilme, klischeehaften Szenen. Das sorgt zwar durchaus für Lacher im Kinosaal, wenn man aber, so wie ich, auf die klischeehaften, pseudoheroischen Szenen in Actionfilmen steht, fühlt man sich derer doch beraubt.

Die Schauspieler liefern allesamt eine gute Leistung ab. Auch hier muss man mal wieder das hervorragende Casting der Marvelstudios loben. Keine Rolle wirkt falsch besetzt, oder nur so besetzt, dass man einen namenhaften Star aufs Plakat schreiben kann. Chris Pratt sehen wir hier wohl bei seinem großen Durchbruch zu. Zumindest würde es mich nicht wundern, wenn wir ihn in Zukunft öfter in Hauptrollen sehren würden. Zoe Saldana übernimmt nach Uhura in “Star Trek” die nächste Geekrolle und liefert ebenfalls gute Leistung ab. Dave Bautista macht genau das, was er soll, nämlich stark und bedrohlich aussehen und Bradley Cooper und Vin Diesel geben auch passende Stimmen ab. Der einzige Wermutstropfen bei den Schauspielern für mich ist Karen Gillian als Nebula. Als eingeschworenen “Doctor Who” Fan ist es für mich schade zu sehen, wie, nach Christopher Eccleston in “Thor 2″, bereits der nächste Schauspieler aus meiner Lieblingsserie in eine nicht gerade überwältigenden Rolle zu sehen. Großes Lob muss man allerdings an Benicio Del Toro und Glenn Close aussprechen, die, trotz ihrer großen Schauspielkarrieren, sich nicht zu schade sind auch eine kleine Rolle in diesem Film zu übernehmen.

 

Fazit

“Guardians of the Galaxy” macht nur das, was es machen muss und dafür aber richtig. Man merkt, dass es sich hierbei um einen Setup Film handelt, der auf einen zweiten Teil und auf das unausweichliche Crossover mit “Avengers” hinarbeitet. Es ist kein lebensveränderntes Meisterwerk, aber ein Film, der 2 Stunden wunderbar unterhält und dem man nicht viel Falsches vorwerfen kann.

9/10

 

 

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