Archiv für den Monat: Januar 2015

Olli Schulz – Feelings aus der Asche

Feelings aus der Asche

Gebildete Menschen wissen: Olli Schulz kann mehr als den TV-Clown geben. Zum Beispiel hat er zusammen mit Jan Böhmermann eine tollte wöchentliche Radiosendung.

Was er aber immer noch am besten kann, ist tolle Musik machen!

Über Olli Schulz wurde im letzten Jahr wahrscheinlich so viel geschrieben wie nie zuvor. Doch meistens bezog sich die Berichterstattung auf seine Ausflüge ins Fernsehen oder seine grandiose Radiosendung “Sanft und Sorgfältig”, die er zusammen mit Jan Böhmermann jeden Sonntag präsentiert. Doch seine wahre Liebe, so sagt er immer wieder, ist und bleibt die Musik. Wer den Musiker Olli Schulz länger verfolgt, der weiß, dass “Feelings aus der Asche” bereits sein drittes Soloalbum ist. Zusammen mit den drei Alben, die er mit “Olli Schulz und der Hund Marie” zusammen veröffentlicht hat, ein beachtenswerter Output.

Vorbei die Blödelei

Das letzte Album “SOS – Save Olli Schulz”, ist auch schon wieder drei Jahre her und im Vergleich ist die neue Platte deutlich ernster ausgefallen. Kaum verwunderlich, nach den vergangen Jahren, wo Schulz immer wieder sein Potential als Ulknudel präsentieren durfte und vor allem musste. Dem drohenden Image als “Blödelbarde” wollte sich Olli Schulz schon immer entziehen. Ohnehin kam es immer von Leuten, die ihn entweder nicht erst nahmen oder ihn nicht verstehen wollten,.Denn schon immer wechseln sich nachdenkliche Songs mit lustigen Anekdoten und Songs ab. Egal ob im Konzert oder auf der CD. Trotz alledem, ist “Feelings aus der Asche” ernster als alle Alben zuvor.

Trotzdem startet das Album mit “So muss es beginnen” durchaus optimistisch. Ein nachdenklicher und gleichzeitig beschwingter Anfang. Darauf folgt auch sofort ein erstes Highlight. “Phase” ist nicht nur die erste Singleauskopllung, sondern auch eine typische Olli Schulz-Nummer mit freundlicher, eingängiger Melodie. Schwungvoll reimt er sich dabei durch die Strophen und sinniert im Refrain über eine vergangene Freundin, die zwar immer präsent, aber nie wirklich zu greifen war.

In die gegengesetzte Richtung geht “Kinder der Sonne”. Die Schwierigkeiten einer Beziehung und die Schmerzen, die sich paare immer wieder antun, obwohl man sich doch so sehr liebt. Ein Lied über den schmalen Grad zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Eine echte Abrechnung mit dem deutschen Showbusiness gibt es natürlich nicht, doch in “Passt schon” sinniert Olli Schulz trotzdem über seine neue Berühmtheit, das Missverstehen seiner Figur, die Wahrnehmung als Fernsehstar. Doch beschweren will er sich nicht. “Passt schon, ich hab ja nix gelernt und das kommt davon”.

“Boogieman”, eine dramatisch klingende Nummer, über Trennung, Absturz und die verzweifelte, teilweise peinliche Flucht nach Vorne. Wer mehr zu den brennenden Händen wissen möchte, sollte sich auf alle Fälle das Video anschauen, das ich ganz unten verlinkt habe.

“Als Musik richtig groß war” ist eine der besten Nummern, die Olli Schulz bisher veröffentlicht hat. Eine Liebeserklärung an die Musik, seine große Leidenschaft, die ihm Halt und Orientierung gab. Wer kennt diese Situation nicht? Mixtapes mit halb aufgenommenen Liedern vom Radio – kitschig, aber auch so schön und so wahr. Man merkt dem Song einfach an, wie viel Dankbarkeit Olli Schulz für die Musik empfindet – wunderschön.

Darauf folgt der Filler “Dschungel” und “Das Kann hässlich werden”, wieder ein Song über eine unglückliche Liebesbeziehung.

Mit “Mann im Regen” liefert Schulz die nächste große Nummer dieses Albums ab. Eine teils melancholisch, teils bedrohlich wirkende Ballade, die sich aufs Ende hin Zeit lässt und durchaus beeindruckt.

Das Thema Liebe und Trennung ist der rote Faden dieser Platte. Im vorletzten, titelgebenden Song stürzt er sich noch einmal auf letzteres Thema und die Mischung aus Traurigkeit und Aufbruchsstimmung, die man am Ende einer Beziehung verspürt.

Ganz ohne lustige Nummer schafft er es aber auch diesmal nicht. Und das ist auch gar nicht schlimm. Was als Live-Aufnahme und witziger Abzählreim beginnt, ist am Ende die manchmal gar nicht so lustige Geschichte der Beatles.

Ein echter Showman: Olli Schulz

Wer Olli Schulz nur aus Circus Halli Galli kennt, wird überrascht sein – egal ob positiv oder negativ. Mit diesem Album beweist er erneut, dass er zurecht im Rampenlicht steht, auch wenn er es, ganz typisch durchs Hintertürchen dorthin geschafft hat. Am Ende enttäuscht Olli Schulz nie. Weder als TV-Clown, als bissiger Kommentator mit seinem Kollegen Jan Böhmermann oder eben wie hier, als wunderbarer, ehrlicher Musiker.

Feelings aus der Asche – Ab heute im Handel!

Ant-Man: Erster Trailer

Der erste Trailer zu Marvels Ant-Man ist seit kurzem online. Nach den viele Querelen und dem Rauswurf/Ausstieg von Edgar Wright wird es der Film sicher etwas schwerer an den Kinokassen haben als zum Beispiel die Guardians im letzten Jahr. Mich überzeugt der Trailer auch noch nicht so richtig. Trotzdem glaube ich nicht an den ersten Marvel-Flop, den ja jetzt schon wieder viele voraussagen. Mir ist vor allem aufgefallen, wie alt Michael Douglas geworden ist. Das Konzept des Ant-Man finde ich eigentlich witzig, aber bisher seh’ ich das noch nicht wirklich gut umgesetzt.

Der Film läuft in Deutschland am 23. Juli an.