Nerdcore-René läuft Twitter-Amok und mir gefällt das

Wer die deutsche Blogosphäre halbwegs kennt, der dürfte bzw. muss Nerdcore kennen! Die Seite ist einer der Gründe, die mich selbst zum Bloggen gebracht haben. Es ist für mich auch DIE Seite im Netz, die ich am meisten ansurfe (neben Facebook und Twitter). Nicht nur, weil dort viele interessante, verrückte und ab und zu ekelhafte Dinge erscheinen, sondern aus anderen Gründen. Weil René, der Macher von Nercore einem im Laufe der Jahre ans digitale Herz gewachsen ist und immer wieder persönliches Preis gibt. Nicht nur auf seinem Blog macht er sich Luft und spricht die Dinge unverblümt an, sondern oftmals auch zur späteren Stunde auf Twitter. Und gestern war mal wieder so ein Tag. Holger von fakeblog.de hat die gestrige Diskussion fleißig aufgelistet: Die Sache mit den Blogs: René hat mich gestern auf Twitter bestens unterhalten

Zum einen ist das ganze natürlich unterhaltsam. Ich kam abends aus dem Kino (Gravity), wo mich die Meldung vom Star Wars-Releasedatum erwartete und dann auch noch dieses Twitter-Gewitter. Damit rechnet man an einem Donnerstag Abend natürlich nicht. Ich hab das ganze dann versucht mitzuverfolgen und mir Gedanken über die Diskussion zu machen.

Auf der einen Seite steht René, der wirklich extrem leidenschaftlich auf und und von seinem Blog lebt. Auf der anderen Seite sieht er Blogs, die mit reißerischen Überschriften und Mainstream-Themen möglichst viele Klicks also – auch Geld – generieren wollen. Diese beschimpft und verurteilt er aufs übelste. Ob das die feine englische Art ist – geschenkt!Die Art und Weise wie er sich darüber ausgelassen hat war nicht gerade zimperlich, aber genau richtig. Denn so hat er für das Aufsehen gesorgt, dass die Debatte benötigt. Zum einen kann es der kleinen deutschen Blogosphäre nur gut tun, wenn man deren Status Quo in Frage stellt. Zum anderen finde ich es allerdings mühsam sich darüber aufzuregen, dass Blogger Webseitenbetreiber den leichtesten Weg wählen um Klicks und Kohle zu scheffeln. Vielleicht mag es den ein oder anderen dieser Herren jedoch dazu bringen, wieder mit mehr Herz und Persönlichkeit zu bloggen.

Mich jedenfalls (einem der noch so weit weg ist vom finanziell rentablen Bloggen wie die Erde vom Mond) hat es daran erinnert warum ich mir die Seite hier angeschafft habe. Nämlich weil es mir Spaß macht, weil es mir etwas zurückgibt, dass man sich nicht kaufen kann. Klar wär ich begeistert und sofort dabei, wenn ich vom Bloggen leben könnte. Aber die Frage ist wie überall, wie weit will ich mich dabei für die Interessen anderer hergeben? Was erzähle ich über mein Leben und wo sind die Grenzlinien gezogen?

Ich bin René nicht für diesen “Reminder” dankbar, sondern vor allem, dass er vorlebt, wie man erfolgreich ist, ohne sich zu verkaufen. Denn es sind nicht nur die Zombir-Star Wars-Ekel-Inhalte die mich jeden Tag Nerdcore besuchen lassen, sondern vor allem die persönliche Note des Herrn Walter. René, du bist ein Guter! Mach weiter so und reg dich nicht so viel auf. Prost!

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