Aftermath

Am Donnerstag Abend war ich mal wieder viel zu lange wach. Kurz bevor ich dann doch irgendwann ins Bett gehen wollte, dachte ich mir: “Ach, über die Story bloggst du trotzdem noch schnell”. Also kurz das Geschehen an der Uni Siegen zusammen gefasst, ein paar Bilder aus Facebook mit rein und fertig. Hat mir ein paar Minuten gekostet.

“Lustige Geschichte das Ganze! Vielleicht lesen ja dieses Mal ein paar Leute mehr als sonst”, dachte ich mir. Und ich hatte sogar Recht! Die Statistik zeigte wirklich einige Besucher mehr als sonst an. Schön!

Beruhigt ging ich ins Bett um Kräfte für das bevorstehende Wochenende zu sammeln, schließlich sollte es Freitag mit meiner Mannschaft auf Abschlussfahrt gehen. Das Ziel: Altstadt Düsseldorf.

Von Siegen aus sind das mit dem Zug ungefähr zwei Stunden mit Zwischenstopp in Köln. Unterwegs hat man natürlich Zeit und drückt auf seinem Handy rum. Irgendwann hab ich dann auch mal die WordPress-App gestartet. Peng! Mehrere tausend Besucher auf meiner Seite? Wahnsinn!

“Dabei ist die doch noch lang nicht fertig und ich schreib da auch viel zu selten was. Und wenn, dann eher nur so für mich!”, schoss es mir durch den Kopf. Mit dem Design bin ich alles andere als zufrieden. Mir fehlte es an Zeit und Lust daran zu feilen, wenn sowieso kaum Leute die Seite besuchten. Und jetzt sahen das plötzlich so viele Leute. Aber Design hin oder her, ich will ja Journalist werden und ein bisschen Aufmerksamkeit kann nicht schaden. Außerdem:

In Düsseldorf zusammen mit Kumpel Lukas angekommen, hab ich dann wieder jeden Menge Zeit. Bis die Jungs aus der Heimat kamen, sollte es ja noch bis abends dauern. Also wieder ab und zu die WordPress-Statistik aufrufen: 21.236 Aufrufe

“Heilige Sch***e! Was passiert hier?” Ich war euphorisch wie selten zuvor. Eigentlich wollte ich doch nur mit meiner Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksliga feiern! Aber gut, so gab es eben noch einen weiteren Grund.

Der Bus mit meinen Freunden kam schließlich irgendwann an und wir zogen los. Der Hype trat erst mal in den Hintergrund, denn meine Freunde sind mir ja schließlich wichtiger! Sage und schreibe 47.314 mal wurde mein Artikel am Freitag aufgerufen – der pure Wahnsinn!

Foto (1)

 

Das restliche Wochenende war dann eine Mischung aus feiern mit dem Team und kommunizieren via Twitter und Facebook. Fast ein wenig zu viel für mich! Als ich am gestrigen Sonntag erschöpft in meiner siegener WG ankam, musste ich natürlich erst mal den PC anwerfen.

In der Facebook-Gruppe der Uni war der Scherz eigentlich schon wieder vorbei, doch plötzlich interessierten sich auch die großen Medienvertreter für das “Parkinggate”. Bild.de brachte Sonntag einen Artikel dazu und verlinkte sogar meinen Blog. Eine Redakteurin der Print-Ausgabe wollte mit mir telefonieren. Was macht man da? Man soll ja vorsichtig sein mit dem Springer-Verlag! Hab ich zumindest gehört. Aber ich war neugierig und hab einfach mal angerufen. Es war einfach zu interessant was hier passierte! Und siehe da, die Dame war äußerst freundlich und kommunikativ. Nachdem ich ihr die Geschichte geschildert hatte, hab ich sie dann noch ein bisschen über ihre persönliche Karriere ausgequetscht.

Auch RTL hat einen Beitrag gesendet und heute hat sich dann auch noch ein Mitarbeiter von Spiegel Online bei mir gemeldet. Sehr interessant, aber auch gefährlich! Auf Facebook wurde mir mittlerweile vorgeworfen, ich möchte mich im Nachhinein an der Sache bereichern. Dem kann ich nur widersprechen. Ich muss mich gar nicht gar nicht bereichern! Was ich hier innerhalb kürzester Zeit an Erfahrungen gesammelt habe, ist viel mehr Wert als ein paar Euro, die ich vielleicht hätte verdienen können.

Ich hoffe, dass D. oder sonst jemand mir nicht böse ist. Niemand und besonders ich selbst nicht, hatten mit dem medialen Interesse gerechnet. Außerdem wünsche ich mir, dass D. nicht zu sehr darunter leidet und es ihr gut geht. Sie hat vielleicht einen kleinen Fehler gemacht, aber ist ansonsten ne ganz nette. Kann ich mir zumindest vorstellen. Aber im Endeffekt ging es nie lange pro B. oder anti D., sondern viel mehr um den Hype an sich! Aus so einer Nichtigkeit wird ein Phänomen, auch Meme genannt.

Genau darüber hatte ich bereits Seminare besucht und auch ein bisschen selbst geforscht. Und das alles geschah an der Uni Siegen.

tl;dr: Die Story war lustig. Bitte kein Cybermobbing gegen irgendjemanden. Bild, Reddit, SPON, Twitter, Facebook und Co. waren alle dabei. Das krasseste Wochenende seit überhaupt immer. Erfahrungen über Medien ausgebaut. Alle was gelernt.

 

EDIT: Wer sich auch für andere kuriose, interessante und lustige Geschichten interessiert ist hier genau richtig!

EDIT: Den neuesten Blog-Eintrag gibt es hier.

8 Gedanken zu „Aftermath

    1. EL Artikelautor

      Kaum einer, das war mir allerdings auch sofort klar. Das ist viral und hat nicht unbedingt was mit der Qualität des Inhalts zu tun.

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  1. Pingback: The Park Knight – Internet-Wahnsinn an der Uni Siegen « Electric Lemonade

  2. Nymisies

    Nu ist es bei WebFail gelandet. Und ich habe mal die Verbindung hergestellt.
    Die haben da nur einen kleinen Teil der Geschichte gepostet und wir wollen doch die Details nicht vorenthalten.
    Vielen Dank für diese super Zusammenfassung.
    Wie sehen die Hits inzwischen aus?
    Liebe Grüße
    Nymisies

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